Begriffserklärung

Content Management System

Systeme zur Verwaltung der Inhalte einer Webseite (oder App). Ein klassisches und bekanntes Beispiel für ein CMS ist Wordpress.
Bild von Enzo Volkmann, dem Autor dieses Artikels 17.08.2023

Content-Management-Systeme (kurz CMS) sind Systeme zur Verwaltung der Inhalte einer Webseite, einer App oder anderer Medien. Da sich die Inhalte von Webseiten häufig ändern können (z.B. neue Blog-Beiträge, neue Produkte im Shop, neue Mitarbeiter), verwendet man ein CMS, damit verschiedene Personen diese Inhalte jederzeit und ohne Programmierkenntnisse ändern können.

Das wohl bekannteste CMS ist Wordpress, welches ursprünglich als Blog-System entwickelt wurde, heute aber auch für andere Arten von Webseiten und Shops verwendet wird.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen klassischen und Headless-CMS:

Klassische Content-Management-Systeme

Bei klassischen CMS (z.B. Wordpress1) werden die Inhalte in einer Datenbank gespeichert und bei jedem Aufruf der Webseite aus dieser Datenbank geladen und gerendert. Häufig wird dabei neben den reinen Inhalten (Text, Bilder, ...) auch die Darstellung oder Formatierung der Inhalte (Farbe, Textgröße, ...) gespeichert und ist von den Anwendern änderbar.

Dies macht das System auf den ersten Blick sehr flexibel und anwenderfreundlich, birgt aber auch die Gefahr, dass die Inhalte nicht mehr einheitlich dargestellt werden und die Webseite dadurch unprofessionell wirkt.

Screenshot eines Wordpress-Editors (Quelle: wordpress.com)

Bei klassischen CMS hängt die Bearbeitung und Speicherung der Inhalte, das Design sowie die technische Auslieferung an die Seitenbesucher meist eng zusammen. Bei Wordpress beispielsweise werden bei jedem Seitenaufruf die Inhalte aus der Datenbank geladen, als HTML gerendert und an den Besucher ausgeliefert. Dieser Prozess ist grundsätzlich recht langsam.

Headless Content-Management-Systeme

Im Gegensatz zu klassischen CMS verfolgen Headless-CMS einen anderen Ansatz. Hier werden Bearbeitung und Darstellung der Inhalte getrennt. Das Headless-CMS (z.B. Prismic oder Builder.io) bietet lediglich eine Oberfläche zum Bearbeiten an.

Die Inhalte können dann in einem technischen Format (z.B. JSON) abgerufen werden. Dies bedeutet, dass das CMS nicht eigenständig verwendet werden kann - es muss noch eine Webseite oder App entwickelt werden, welche die Inhalte darstellen kann. Diese können dann in einer beliebigen Technologie erstellt werden und sind nicht mehr an das CMS gebunden.

Screenshot vom Bearbeiten eines Dokumentes in Prismic

Es ergibt sich außerdem der Vorteil, dass Benutzer, die die Inhalte im CMS bearbeiten keinen direkten Einfluss auf die Darstellung haben und somit nicht Gefahr laufen, das Design der Webseite versehentlich fehlerhaft zu verändern. Dies wird ermöglicht, in dem die Struktur der Inhalte festgelegt ist (z.B. ein Textfeld für den Titel, ein Textfeld für den Inhalt, ein Bildfeld für das Titelbild, ...). Inwieweit die verschiedenen Felder vom Anwender formatiert werden können, lässt sich festlegen und einschränken. So kann beispielsweise verhindert werden, dass die Schriftgröße des Titels verändert wird.

Diese entkoppelte Architektur nennt man Jamstack. In Kombination mit Static-Site-Generatoren ergeben sich hier üblicherweise erhebliche Performance-Vorteile gegenüber klassischen CMS-Architekturen, da die Inhalte nicht bei jedem Seitenaufruf, sondern nur bei Änderungen im CMS neu gerendert werden müssen. Die Inhalte werden dann als statische HTML-Dateien ausgeliefert, was die Ladezeit der Webseite erheblich reduziert.

Schematische Darstellung der Nutzung eines Headless CMS
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